Mittwoch, 20. März 2013

Teures Uran macht AKW unrentabel

"Kernenergie kann zur langfristigen Stromversorgung und zum Klimaschutz kaum beitragen." So fasst Atomphysiker Wolfgang Kromp das Ergebnis einer mehrjährigen Studie zur Wirtschaftlichkeit und Klimafreundlichkeit der Atomkraft zusammen. 

Wie der ORF meldet, stellten Kromp und seine Kollegen die Studie in dieser Woche an der Wiener Universtität für Bodenkultur BOKU vor. Das Institut für Sicherheits- und Risikowissenschaften der Universität hatte dafür gemeinsam mit internationalen Partnern eine ausführliche "Evaluation einer hypothetischen nuklearen Renaissance" (EHNUR) durchgeführt. Die Forscher kamen zu dem Resultat, dass Atomkraft nach Lage der Dinge schon in wenigen Jahren die Grenze zur Unwirtschaftlichkeit überschreiten wird.

Als Grund für die negative Prognose sieht die Studie vor allem eine zunehmende Knappheit des Kernbrennstoffs: Der Abbau von Natur-Uran in Minen bleibe in den nächsten Jahrzehnten die vorrangige Brennstoffquelle – dieser Abbau sei aber in vielen Fördergebieten rückläufig und werde bald unrentabel sein. Voraussichtlich noch zehn bis 20 Jahre könnten die vorhandenen AKW zu bezahlbaren Bedingungen versorgt werden, so die Forscher.

Auch bei den erwarteten Neubauten sehen die Wissenschaftler große Risiken. Zwar sei eine neue Reaktorgeneration angekündigt, die nicht nur sicherer, sondern auch billiger sein soll. Doch der an der Studie beteiligte britische Energiemarktexperte Steve Thomas von der Universität Greenwich kam zu dem Ergebnis, dass die neuen Atomreaktoren der sogenannten Generation III+ rund siebenmal so viel kosten werden wie versprochen. Im Abnehmen begriffen seien dagegen die Zahl realisierbarer AKW-Standorte und die Akzeptanz in der Bevölkerung.

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