Montag, 14. Januar 2013

Japans Haltung zu AKW bleibt vage

Mit dem Wahlsieg der Konservativen in Japan wurde damit gerechnet, das Land verzichte auf den von der Vorgängerregierung angekündigten Ausstieg bis 2030 (siehe Atominfomedia vom 14. September 2012). Doch erste Äusserungen des neuen Premiers zeigen, dass der Ausstieg vom Ausstieg nicht ganz so eindeutig ist.

Die Zukunft der bestehenden Kernkraftwerke in Japan soll über einen Zeitraum von rund drei Jahren bestimmt werden. Dies hat Japans Premierminister, Shinzo Abe (siehe Bild), an einer Pressekonferenz angekündigt.  Abe erklärte vor der Presse, die Regierung würde aufgrund wissenschaftlicher Sicherheitsnormen entscheiden, ob die bestehenden Kernkraftwerkseinheiten wieder ans Netz gehen dürfen oder nicht. Seine Absicht sei, über einen Zeitraum von rund drei Jahren die Zukunft der bestehenden Kernkraftwerkseinheiten zu beurteilen und innert zehn Jahren einen neuen stabilen Energiemix zu erreichen. 

Über einen Ersatz- und Neubau von Kernkraftwerken könne nicht sofort entschieden werden, so Abe. «Dies ist selbstverständlich ein Thema, bei dem wir unseren Beschluss in Übereinstimmung mit dem Prinzip einer allmählich abnehmenden Abhängigkeit von der Kernenergie fällen müssen, so wie dies weitestgehend möglich ist», ergänzte er. Die Regierung müsse zudem die Verantwortung für die beschleunigte Prüfung der Frage der Entsorgung abgebrannter Brennelemente übernehmen. 

Darüber hinaus bleibe allerdings die Frage, ob und wie eine stabile und kostengünstige Stromversorgung erreicht werden könne. Auch die Risiken der globalen Versorgung mit fossilen Brennstoffen seien zu beurteilen. Er wolle zudem eine gewisse Zeit einrechnen, um eine kritische Überprüfung des Reaktorunfalls in Fukushima-Daiichi durchzuführen und die Entwicklungstrends in der Sicherheitstechnik zu beobachten, fügte Abe an.

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