Montag, 22. Oktober 2012

Weltweit 4 % weniger Atomstrom

Anfang des Jahres hieß es noch im Wallstreet Journal: "Atomkraft hat weltweit wieder Zukunft." Aktuelle Zahlen besagen jedoch etwas anderes: Laut Erhebung der Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA) ist die weltweite Stromerzeugung aus Atomkraft um 4,3 Prozent gesunken- von 2.630 Milliarden Kilowattstunden im Jahr 2010 auf 2.518 Milliarden Kilowattstunden im Jahr 2011. Das ist der niedrigste Stand seit 2003.

Um eine Vorstellung zu bekommen: Das ist ungefähr viermal so viel Strom, wie im Jahr 2010 in der Bundesrepublik verbraucht wurde - oder 13 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs. Aktuell sind der Internationalen Atomenergie-Agentur zu Folge weltweit noch 437 Atomreaktoren mit einer Gesamtleistung von rund 372.000 Megawatt am Netz. Nach einer Erhebung des Internationalen Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) werden viele Reaktoren ihre Betriebsdauer von 40 Jahren in den kommenden Jahren erreichen.

Um die Atomkraft auf dem selben Niveau zu halten, müssten die Staaten für einen rechtzeitigen Ersatz der Altanlagen 1,1 Billionen Euro bis 2030 investieren. "Auf die Länder mit Atomkraftanlagen rollt eine gewaltige Kostenwelle zu", sagte IWR-Direktor Norbert Allnoch. Durchschnittlich sind die Atomreaktoren, die derzeit Strom produzieren, 27 Jahre alt. Vor allem in den USA sind sie aber deutlich älter: durchschnittlich 32,9 Jahre. Allein für die USA würde ein Halten des derzeitigen Atomkraft-Niveaus Kosten in Höhe von 396 Milliarden Euro bedeuten.

Ebenfalls überdurchschnittlich alt sind die Reaktoren in Großbritannien (29,6 Jahre), Russland (28,9 Jahre) und Kanada (28,7 Jahre). Der World Nuclear Industry Status Report 2012 hatte bilanziert: "Es wird praktisch unmöglich sein, die Zahl der aktiven Atomreaktoren über die nächsten Jahre konstant zu halten oder gar zu steigern." 

Quelle: KLIMARETTER.INFO

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